Jahresbericht 2021 des Fachausschusses "Nassbaggertechnik"

04.07.2022

Vorsitzender

Jan Paulsen

 

Kontaktadresse

Heinrich Hirdes GmbH

Am Festungsgraben 10

21079 Hamburg

 

 

1.       Zielsetzung

Der Fachausschuss beobachtet und analysiert die Entwicklungen um das Thema Nassbaggerei und Nassbaggertechnik. Die Schwerpunkte reichen von der Geräteentwicklung bis zu der besonderen Ausführung und Ausschreibung von Nassbaggerarbeiten. Die Aufgabenfelder wurden durch den Fachausschuss folgendermaßen aufgeteilt:

-          Entwicklung der Nassbaggergerätetechnik

-          Baggerverfahren

-          Anforderungen an die Nassbaggertechnik im Offshorebereich

-          Ausschreibungs-, Vertragsgestaltung und Abrechnungsfragen

-          Aufmaßverfahren

Durch die personelle Gliederung des Fachausschusses ist gewährleistet, dass die einzelnen Aufgabenfelder kompetent vertreten sind.

 

2.     Angaben zum Fachausschuss

Der Fachausschuss besteht zurzeit aus zehn Mitgliedern sowie zwei Gästen als Vertreter der Jungen HTG. Durch die gemischte Zusammensetzung des Ausschusses mit Vertretern unterschiedlicher Sparten, wie Bundeswasserstraßenverwaltung, Ingenieurbüros, Hafenverwaltungen, Offshoreindustrie und die Nassbaggerindustrie Binnen und Küste, ist nach wie vor der Nassbaggersektor im Ausschuss komplett vertreten.

 

3.           Ergebnisse des Fachausschusses 

3.1         Sitzungen des Fachausschusses

In dem Berichtszeitraum fanden zwei Sitzungen statt: Eine Ausschusssitzung fand coronabedingt virtuell am 28. April 21 via MS Teams statt. Eine weitere Sitzung konnten wir am 6. Oktober in Präsenz in Bremerhaven abhalten.

 

3.2        Arbeitsergebnisse des Fachausschusses

In der ersten Sitzung wurde über die Zielrichtung des geplanten Workshops unseres Ausschusses gesprochen. Es bestand Einigkeit, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ im weiteren Sinne eine große Rolle spielen solle. Neben der ersten Sammlung von Vortragsthemen wurde vereinbart, mit dem Fachausschuss Baggergut über einen gemeinsamen Workshop zu sprechen, da die thematischen Überschneidungen auch aktuell interessanter Themen erheblich sind. Außerdem wurde die Teilnahme außereuropäischer Staatsunternehmen an öffentlichen Ausschreibungen in Deutschland und Europa angesprochen. Aufgrund des allgemeinen Interesses für diese Thematik wurde für die nächste Sitzung ein Impulsvortrag zu dieser Thematik vereinbart.

Im Anschluss an die Sitzung trug Herr D. Post vom NLWKN erste Ergebnisse der laufenden Versuche zur flexiblen Tidesteuerung am Emssperrwerk vor. Hier soll durch eine teilweise Unterdrückung des sedimenteintreibenden Flutstroms das Sedimentationsgeschehen auf der Unterems positiv beeinflusst werden. Die ersten Resultate sahen aus Sicht des NLWKN vielversprechend aus und wurden von den Ausschussmitgliedern angeregt diskutiert.

In der Präsenzsitzung Anfang Oktober 2021 wurde unser langjähriger Ausschussvorsitzender K. Waßmuth angemessen gewürdigt und in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. In selbiger Sitzung wurde die Durchführung eines gemeinsamen Sprechtags mit dem Fachausschuss Baggergut im Frühjahr 2023 anvisiert.  

Anschließend trug Herr Rechtsanwalt Kehlenbach vom Hauptverband der Bauindustrie über EU-rechtliche Aspekte der Zulassung von Drittlandfirmen vor. Vor dem Hintergrund des Leitbilds eines fairen und unverzerrten Wettbewerbs eröffnete der Vortrag den Zuhörern interessante Einblicke in die Thematik.  

 

 

4.           Weiteres Arbeitsprogramm und Perspektiven für die nächsten Jahre

Es gibt Dauerthemen wie die „Toleranzen im Wasserbau“, welche wir weiterhin fortlaufend in den kommenden Sitzungen behandeln werden. Dies betrifft Steineinbauarbeiten ebenso wie reine Nassbaggerarbeiten. Insbesondere werden wir uns hier in den nächsten Sitzungen mit Themen rund um Abnahme- und Bestandspeilungen beschäftigen.

Auch die Auswirkungen auf Management und Durchführung von Unterhaltungsbaggerungen auf Grund von geänderten Anforderungen an Baggertechnik und -verfahren, die sich unter anderem auch durch den Klimawandel ergeben, werden uns nachhaltig beschäftigen. Hier sei beispielhaft die geplante Tidesteuerung auf der Ems zur Reduzierung der Sedimentationsraten genannt.

Der Ausschuss möchte neben seiner theoretischen Arbeit in Sitzungen auch für hinreichenden Praxisbezug durch Besuch interessanter Baustellen sorgen. Hier ist ein Besuch der Nassbaggerbaustelle Fehmarnbeltquerung in der ersten Jahreshälfte 2022 geplant.

Der Ausschuss geht derzeit davon aus, die kommenden Veranstaltungen allesamt in Präsenzbetrieb durchführen zu können. Die Durchführung eines Workshops des Fachausschusses zusammen mit dem FA Baggergut ist für Anfang 2023 eingeplant.

 

 

Hamburg, den 08.02.2022

- Dipl.-Ing. Jan Paulsen -