Über die Arbeitsgruppe
Die Unterwasserreinigung und -inspektion von Schiffen wird in deutschen Seehäfen immer häufiger unter dem Aspekt der Treibstoffersparnis/Emissionsminderung und Klimaschutz angefragt. Dies führt zu einer Vielzahl von möglichen Chancen und Problemen wie z.B. erhöhte Wirtschaftlichkeit, Schiffssicherheit, Gewässerverunreinigung, Gefährdung jeglicher Art, mängelbehaftete Reinigung etc.
Biofouling Management durch die proaktive Unterwasserreinigung der Rumpf- und Nischenbereiche wird weltweit praktiziert und bedarf in deutschen Häfen sowohl einer genehmigungsfähigen technischen Durchführung als auch einer effektiven Kontrolle des Bewuchs Zustands vor der Reinigung sowie der Effektivität der Reinigung hinsichtlich Auffangtechnik und Beschichtungszustand nach Abschluss der Arbeiten. Hier besteht dringender Bedarf an einer wirksamen Standardisierung und Qualitätssicherung.
In diesem Zusammenhang kann die HTG mit dieser Arbeitsgruppe einem Wirtschaftsbereich (Reedereien, Hafenbetreiber, Behörden, Beschichtungshersteller, Unterwasser-Serviceanbieter) unterstützen und einen hilfreichen Beitrag leisten. Wesentliche Aspekte dabei sind Umweltschutz, Planung, Qualitätssicherung, Ausführung, Arbeitssicherheit.
Einheitliche Anforderungen, Standards, Regeln, Vorschriften zur Prüfung und Zulassung von Verfahren sind nur ansatzweise vorhanden und werden dringend benötigt. Dieser Sachverhalt kann durch eine Arbeitsgruppe mit „allen Beteiligten am Tisch“ unterstützend bearbeitet werden. Die Beteiligten sind (sollten) sicherlich Hafenbetreiber, Umweltbehörde, Reedereien, Unterwasser-Serviceanbieter, Beschichtungsexperten, Forschungseinrichtungen und begleitende Sachverständige aus den biologischen- und technischen Disziplinen sein.
Auf Anfrage haben bremenports, Rostock, die Umweltbehörde Bremen und Hamburg sowie kleinere Häfen wie Büsum, Husum, Glückstadt, Brunsbüttel und Lübeck-Travemünde ihr Interesse bekundet.
Es gibt bereits erste Ansätze zu einem Austausch in diesem Themenfeld (PortPic 2020), weitere erfolgten auf der Konferenz PortPic 2022 (PortPic 2020 in Hamburg: http://data.hullpic.info/PortPIC2020_Hamburg.pdf und http://data.hullpic.info/PortPIC2022_Hamburg.pdf ).
Erste Regulierungsansätze sind vorhanden, wie z.B.: Leitfaden für die Bremischen Häfen, Methoden für In-Water Surveys / Inspections. Die BIMCO hat einen Standard zur Unterwasserreinigung veröffentlicht. Ebenso werden zurzeit die Biofouling Guidelines in der PPR-Arbeitsgruppe der IMO diskutiert. Alle diese Initiativen im Bereich Unterwasserreinigung behandeln nur am Rande den Aspekt der Qualitätssicherung und Standardisierung vor und nach der Reinigung durch Inspektion.
Die Autoren dieses Dokumentes pflegen enge Kontakte zu diesen anderen Gruppen und Initiativen im Umfeld der in dieser HTG-Empfehlung zu behandelnden Themen.
In der geplanten HTG-Arbeitsgruppe wird eine Empfehlung zur Qualitätssicherung und Standardisierung von Unterwasserreinigungen als Vor- und Nachinspektion entwickelt.